Nafplio (Ναύπλιο, Ανάπλι) ist mit 11.000 Einwohnern eine der schönsten und stimmungsvollsten Kleinstädte Griechenlands und voller Leben. Sie wurde nach Nauplius, einem der Söhne des Gottes Poseidon, benannt, aber die Einheimischen nennen es liebevoll Anapli, weil es poetischer ist.
In der Antike diente sie als Hafen der Stadt Argos. In byzantinischer Zeit und im 11. Jahrhundert entwickelte sie sich zu einem bedeutenden Handelszentrum. Ab Beginn des 16. Jahrhunderts wurde sie von verschiedenen Eroberern besetzt: Franken, Venezianer und dann, nach einer kurzen türkischen Besetzung, wieder Venezianer. Die Altstadt entwickelte sich unter der Herrschaft der Venezianer, die ihrer Tradition entsprechend auch Gebiete vom Meer aus eroberten. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts fiel sie erneut in türkische Hände und begann zu dieser Zeit an Bedeutung zu verlieren, da der Sitz des Paschas in eine andere Stadt verlegt wurde.
Ihre rasante Entwicklung begann 1822, als sie von den Griechen zurückerobert wurde. Einige Jahre später wurde sie die Hauptstadt des Landes und der erste Präsident Griechenlands kam hier mit dem Schiff an. Sie war auch der Sitz des ersten Königs des Landes, König Ottos.




Mit der Verlegung der Hauptstadt nach Athen verlor sie an Bedeutung, behielt jedoch seinen Charakter als nette Provinzstadt.
Sie ist bei in- und ausländischen Touristen sehr beliebt. Nicht ohne Grund, man kann stundenlang durch die gemütlichen, engen Gassen zwischen eleganten Geschäften und Touristenkitsch schlendern und Museen und Denkmäler besichtigen. Zwischendurch eine Pause in einem der Cafés an der Küste – wo die Stühle bzw. heutzutage eher gemütliche Sessel, alle mit Blick aufs Meer stehen – von hier aus hat man einen tollen Blick auf die wunderschöne, kleine Festung Bourtzi, die aus dem Meer ragt.



